Mit dem Motto „Kopf hoch Japan“ haben Speyerer Familien eine Initiative für das katastrophengeschüttelte Japan gestartet. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Hansjörg Eger werden sie
am 15. Mai in der Jugendförderung einen japanischen Nachmittag zugunsten der zerstörten Schule von Osaki organisieren.
Am 11. März wurde die Heimat von Tomoko Moser, das Umland von Sendai in Japan, von einer dreifachen Katastrophe heimgesucht: Erdbeben, Tsunami und Atomunfall. Obwohl Tomoko Moser seit fast 13
Jahren mit einem Deutschen verheiratet ist und in Speyer lebt, hat sie noch beste Verbindungen in ihre alte Heimat: ihre Schwester lebt mit ihrer Familie in Sendai, sie ist noch in Kontakt mit
alten Freunden aus Schul- und Studienzeit, und, wenn möglich, besucht ihr Sohn die Schule in Sendai während der jährlichen Familienheimfahrt.
Als Tomoko Moser und ihr Mann, die gemeinsam vier Jahre in Sendai lebten, von der Katastrophe erfuhren, entschieden sie sich, die Initiative „Kopf hoch, Japan!“ zu gründen. Ziel der Initiative
ist es durch eine Reihe von kulturellen Veranstaltungen direkt, unbürokratisch und längerfristig besonders betroffenen Gebieten zu helfen. So wurde z.B. in der Stadt Osaki die Schule zerstört.
Darüber hinaus sind viele Flüchtlinge aus der Küstenregion nach Osaki gekommen. Durch schnelle Spenden der nötigsten Mittel soll den betroffenen Kindern und Jugendlichen ein geregelter
Schulalltag möglich gemacht werden. Zur ordnungsgemäßen Abwicklung der Hilfe werden daher mehrere Speyerer Familien mit Tomoko Moser einen gemeinnützigen Verein gründen. Dieser Verein will in den
nächsten Jahren kulturelle Veranstaltungen mit einem Bezug zu Japan organisieren, und den kulturellen Austausch zwischen den betroffenen Gebieten in Japan und Speyer fördern.
Mit einem japanischen Nachmittag in der Jugendförderung der Stadt Speyer machen die Vereinsgründer erstmals auf ihr Anliegen aufmerksam. Oberbürgermeister Hansjörg Eger hat für diese
Veranstaltung die Schirmherrschaft übernommen. Unter dem Motto „Kopf hoch Japan“ lädt die Initiative am 15. Mai in die Seekatzstraße zu einem Familien- Nachmittag ein. Japanische Kultur- und
Mitmachangebote, z.B. Origami und Kalligraphie, sowie japanische Speisen, Süßigkeiten und Tees werden dabei im Mittelpunkt stehen. Als kleine Gegenleistung sind die Veranstaltungsteilnehmer
gebeten, kleine Grußbotschaften u.a. an die Schüler von Osaki zu schreiben. Vereinsmitglieder werden die Botschaften übersetzen und nach Osaki versenden. Der Reinerlös aus den Getränke- und
Speiseverkäufen sowie eventuelle Spenden werden dem Kulturreferat der Stadt Osaki zugute kommen.
Auf dem Mitgliedertreffen des Verbands der Deutsch-Japanischen Gesellschaften in Lüneburg vom 25. bis 27. Mai 2017 wurde der Verein einstimmig als Deutsch-Japanische Gesellschaft (DJG) aufgenommen. Durch die Anerkennung als DJG firmiert der Verein künftig als „Kopf hoch, Japan! e.V. – Deutsch-Japanische Gesellschaft Vorderpfalz“.